Der Unternehmensverbund Sojka in Kleptow gewährleistet die Versorgungssicherheit mit Getränken für Kunden vom Barnim bis ans Haff. Inzwischen übernehmen schon die Söhne des Gründers Verantwortung.
Uckermark. Eigentlich wollte das Familienunternehmen Sojka in Kleptow im Juni 2020 sein 30-jähriges Firmenjubiläum feiern. Corona machte diesem einen Strich durch die Rechnung. Der Empfang für die Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden musste vorerst abgesagt werden. Und auch die Mitarbeiterfeier wurde auf Zeiten verschoben, in denen die Kollegen stolz und ohne schlechtes Gewissen einmal wieder näher zusammenrücken und auf das anstoßen können, was sie gemeinsam erreicht haben.
Zum 25-jährigen Bestehen zählte der Unternehmensverbund noch 126 Mitarbeiter und 25 Fachmarktfilialen.
Heute sind in den verschiedenen Unternehmensteilen insgesamt bereits 150 Mitarbeiter angestellt. Für den Fachgroßhandel sind täglich 20 Lkw unterwegs, um die Beschaffung und die Auslieferung von rund 4000 Lagerartikeln zu gewährleisten. Die „Getränke von A bis Z“ Fachmarkt GmbH betreibt heute 27 Filialen in der Region, die sich geografisch von Anklam im Norden bis Oderberg im Süden, von Malchin im Westen bis Schwedt im Osten erstrecken. Eine Vielzahl von Kunden in Hotellerie, Gastronomie, Lebensmittel- und Getränkeeinzelhandel sowie Tankstellen wird vom Getränkefachgroßhandel Sojka versorgt. Und gerade in Ausnahmesituationen zeigt sich, dass das regionale Unternehmen mit seiner breiten Ausrichtung gut aufgestellt ist. So konnte in der jetzigen Corona-Pandemie größerer wirtschaftlicher Schaden vom Unternehmen abgewendet werden.
„Meine Eltern Sieglinde und Jürgen Sojka haben in all der Zeit nicht nur eine glückliche Hand bewiesen, sondern auch kluge Entscheidungen gefällt“, sagt Steffen Sojka nicht ohne Stolz. Vater Jürgen (68), der 1990 mit einem Wartburg und Anhänger in einer alten LPG-Halle seinen Getränkehandel gründete, ahnte anfangs nicht, dass daraus ein großes – strategisch günstig an der Autobahn gelegenes – Logistikzentrum auf 15 000 Quadratmeter Firmengelände mit 7000 Quadratmeter überdachter Lagerfläche entstehen könnte.
Inzwischen stehen auch die Söhne Jan (43), Steffen (42) und Michael (36) mit in Verantwortung für das Unternehmen. Michael Sojka leitet seit 2008 die Filialen der „Getränke von A bis Z“ Fachmarkt GmbH. Jan Sojka organisiert seit 2000 die Logistik. Steffen Sojka ist seit 2006 für den Vertrieb zuständig.
Gemeinsam mit ihren Eltern haben die jungen Leute die Modernisierung des Unternehmens vorangetrieben, um noch besser auf neue Marktanforderungen reagieren zu können. Denn die Nachfrage und auch das industrielle Angebot haben sich in den 30 Jahren verändert. ,,Der Trend geht hin zu immer größerer Vielfalt“: berichtet Firmensenior Jürgen Sojka. Die Markenvielfalt in den Produktgruppen Bier, alkoholfreie Getränke, Wein, Sekt und Spirituosen ist deutlich erweitert worden. Aktuell gibt es einen spürbaren Trend zu neuen Limonadensorten und Mixgetränken. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Gebindevielfalt, Bier
wird nicht nur im klassischen Kasten oder Fass, sondern auch im Zehner-, Vierer- oder Sechserpack angeboten.
Außerdem gibt es spürbar eine (Rück-)Besinnung auf umweltfreundliche Mehrwegglas-Gebinde, welche, regional beschafft, das Klima schützen helfen.
Dennoch, die Komplexität der Bestellungen in Gebinde- und Markenvielfalt habe zugenommen. Das stellt ganz neue Anforderungen an Lagerwirtschaft und Transport-Logistik Dirk Reichow, der vor 30 Jahren als erster Mitarbeiter im Unternehmen als Kraftfahrer eingestellt wurde, hat sich mit dem Unternehmen entwickelt, ohne ihn läuft nichts, loben die Chefs. Er verantwortet heute den Wareneinkauf des Unternehmens. 2019 nahmen die Sojkas – nach zehn Jahren Vorbereitung – die neue Lagerhalle in Betrieb, um künftig das erforderliche Artikelspektrum und die damit verbundene Leergutvielfalt managen zu können. Täglich müssen in Kleptow bis zu 10 000 Einheiten bewegt werden.
Anfang 2018 wurde ein neues digitales Warenwirtschaftssystem in Betrieb genommen, das Herzstück des Unternehmens. Derzeit arbeitet man an der Umstellung des Kassensystems in den Filialen, welches dann auch das Payback-System integriert. Das Erscheinungsbild der eigenen Fachmärkte wurde modernisiert. ,,Nicht erst in den letzten fünf Jahren haben wir sehr viel Zeit, Energie und Geld in unser Unternehmen investiert“: berichtet Jürgen Sojka.
„Dennoch, ohne unsere engagierten Mitarbeiter hätten wir uns nicht so erfolgreich entwickeln können‘: sagt er, stolz darauf, dass er gemeinsam mit ihnen in 30 Jahren stets die Versorgungssicherheit gewährleisten konnte.
Mit Flexibilität und Modernisierung reagiert der Familienbetrieb auf veränderte Kundenwünsche, Digitalisierung und Klimawandel und behauptet sich so am Markt.
Quelle: Nordkurier – Artikel im Uckermark Kurier vom 11.06.2020